Altbau-Fallstudien – Beispiele aus der Praxis | Energie, Feuchte & Sanierung | SV Sebastian Sudhoff (Werl + 100 km)

Altbau-Fallstudien – Beispiele aus der Praxis

In Altbauten wiederholen sich bestimmte Fehler, Missverständnisse und Schadensbilder immer wieder – nur mit anderen Adressen. Fallstudien helfen, diese Muster zu erkennen und zu verstehen, warum bestimmte Entscheidungen funktionieren und andere nicht.

Auf dieser Seite finden Sie anonymisierte Praxisbeispiele zu Themen wie Dämmung im Bestand, Fenstertausch, Feuchte- & Schimmelursachen, Heiz- & Lüftungskonzepte sowie ökologischer Sanierung. Sie zeigen, wie eine systematische Analyse zu belastbaren Lösungen führt.

Region Werl + 100 km – die dargestellten Fallstudien stammen aus realen Projekten, sind aber aus Datenschutzgründen anonymisiert.

Eigene Altbau-Situation einordnen lassen Zur Übersicht „Energieberatung & Altbau“ →

Welche Themen in den Altbau-Fallstudien vorkommen

Dämmung im Bestand

Innendämmung, Dach- und Fassadendämmung im Altbau – mit Fokus auf Feuchteverhalten, Wärmebrücken und Substanzschutz.

Verknüpft mit: Dämmung im Bestand, Feuchte & Schimmel.

Ausgewählte Praxisbeispiele (anonymisiert)

Fall A – Schimmel im Schlafzimmer nach Fenstertausch

In einem Altbau mit neuen, sehr dichten Fenstern trat Schimmel in den Außenecken des Schlafzimmers auf. Der Fenstertausch wurde zunächst als alleinige Ursache gesehen.

  • Ausgangslage: ungedämmte Außenwände, neue hochwertige Fenster, Schlafzimmer nur schwach beheizt, Möbel in Außenwandecken.
  • Untersuchung: Temperatur- und Oberflächentemperaturmessungen, Feuchtemessungen, Bewertung von Heiz- und Lüftungsverhalten.
  • Ergebnis: Kombination aus kalten Bauteilecken, geänderter Dichtheit, Möblierung und Nutzung – nicht nur „falsche Fenster“.
  • Empfehlung: Anpassung des Heiz- & Lüftungskonzepts, Möblierungsanpassung, detailverbesserte Laibungslösungen, ggf. moderate Dämmmaßnahmen.

Dieser Fall zeigt, wie wichtig das Zusammenspiel von Fenstertausch und Heiz-/Lüftungskonzept ist – und dass einfache Schuldzuweisungen meist zu kurz greifen.

Fall B – Innendämmung an der Außenwand mit Feuchteschäden

In einem historischen Gebäude wurde eine Innendämmung auf die Außenwand aufgebracht. Nach einigen Jahren traten Feuchteflecken und Putzschäden auf.

  • Ausgangslage: massive Außenwand, Innendämmung ohne durchgängiges Konzept, teilweise kritische Anschlüsse an Decken und Innenwände.
  • Untersuchung: Öffnungen in ausgewählten Bereichen, Feuchteprofile, Bewertung der Anschlüsse, Betrachtung des Gesamtaufbaus.
  • Ergebnis: unvollständige und in sich inkonsistente Innendämmung mit Wärmebrücken und Feuchtestauzonen – teils verstärkt durch nachträgliche Änderungen.
  • Empfehlung: abschnittsweise Rückbau und Neuaufbau nach klar definiertem System, Anpassung angrenzender Bauteile, Überarbeitung der Oberflächen.

Hier wurde eine gut gemeinte Maßnahme erst durch fehlende Altbauanalyse und nicht abgestimmte Dämmplanung problematisch.

Fall C – „Ökologische“ Sanierung mit unerwarteten Nebenwirkungen

Ein Altbau wurde mit „ökologischen“ Baustoffen saniert. Trotzdem klagten die Bewohner über unangenehmes Raumklima, Feuchte- und Schimmelprobleme in einzelnen Räumen.

  • Ausgangslage: Einsatz von Lehm- und Kalkputzen, teils diffusionsoffene Anstriche, aber Kombination mit älteren dichten Schichten und unklaren Anschlusssituationen.
  • Untersuchung: Begutachtung der Bauteilaufbauten, Feuchteverlauf, Nutzung, Heizung und Lüftung. Bewertung der Materialkombinationen.
  • Ergebnis: Ökologische Materialien wurden nicht konsequent im System gedacht. In kritischen Details entstanden Feuchteprobleme, die mit dem Gesamtaufbau zusammenhingen.
  • Empfehlung: gezielte Anpassungen an kritischen Stellen, Überarbeitung einzelner Schichten, Ergänzung eines tragfähigen Heiz- & Lüftungskonzepts.

Der Fall zeigt, dass ökologisches & baubiologisches Sanieren vor allem dann funktioniert, wenn Aufbau, Nutzung und Technik zusammen betrachtet werden.

Was Sie aus den Fallstudien mitnehmen können

  • Erkennen typischer Muster – Sie sehen, welche Konstellationen immer wieder Probleme verursachen.
  • Bessere Einschätzung eigener Risiken – ist Ihre Situation eher unkritisch oder sollten Sie genauer hinschauen?
  • Verständnis für Zusammenhänge – warum Heizung, Lüftung, Dämmung, Fenster und Nutzung zusammen gedacht werden müssen.
  • Realistische Erwartungshaltung – was Sanierungen leisten können und wo Grenzen liegen.

Fallstudien ersetzen kein Gutachten, helfen aber, eigene Projekte besser einzuordnen und typische Fehler zu vermeiden.

Was Fallstudien bewusst nicht sind

  • Keine „Anleitung zum Selberrechnen“ – jede Konstruktion hat eigene Randbedingungen.
  • Keine Rechtsberatung – sie liefern fachliche, nicht juristische Einordnung.
  • Keine fertigen Standardlösungen – sie zeigen, wie denk- und prüfbar Entscheidungen werden.
  • Keine Bewertung fremder Projekte im Detail – hierfür braucht es eine individuelle Begutachtung.

Wenn Sie Ihre eigene Situation sicher einordnen möchten, ist eine konkrete Altbauanalyse oder ein Schimmel-/Feuchte-Gutachten der richtige Weg.

Eigene Altbau-Situation einordnen lassen

Wenn sich Ihre Situation in einer der beschriebenen Fallstudien wiederfindet – oder Sie unsicher sind, ob Dämmung, Fenstertausch, Schimmel oder Raumklima bei Ihnen stimmig sind – können Sie Ihre Unterlagen zur ersten Einschätzung zusenden.

  • Kurzbeschreibung des Gebäudes (Baujahr, Typ, bisherige Sanierungen).
  • Fotos der relevanten Bereiche (Fassade, Fenster, Schadstellen, Detailpunkte).
  • Angaben zu Heizung & Lüftung (Art des Systems, bisherige Nutzung).
  • Informationen zu Ihren Plänen (z. B. Dämmung, Fenstertausch, Umbau) oder bereits aufgetretenen Schäden.

Unterlagen per E-Mail senden Zur Übersicht „Energieberatung & Altbau“

Im Vorgespräch klären wir, ob eher eine Altbauanalyse, eine Bewertung der Dämmung, eine Untersuchung von Feuchte- & Schimmelursachen oder eine ökologische/baubiologische Beratung der passende Einstieg ist.